Güstrower Delegation besuchte französische Partnerstadt Bures-sur-Yvette
Bures-sur-Yvette/Güstrow Eine Delegation aus Güstrow weilte von Freitag bis Montag in der französischen Partnerstadt Bures-sur-Yvette. Es war nach der Unterzeichnung der Partnerschaftsverträge durch beide Stadtparlamente vor einem Jahr der erste Besuch der Güstrower in Bures. Der Delegation unter Leitung des Partnerstadtvereins gehörten Lehrer und Schüler der Freien Schule und des John-Brinckman-Gymnasiums, Vertreter der Arbeiterwohlfahrt, Mitglieder des Tennisvereins TC 02, des Kunst- und Altertumsvereins sowie des Laufsportvereins an. Ziel war es, die Beziehungen in den Bereichen Kunst und Kultur, Jugend und Schule sowie Sport weiter zu vertiefen und neue Projekte zu beginnen. Olav Paarmann, Mitglied des Partnerstadtvereins, koordiniert die Kontakte und bringt Interessenten zusammen.
So wollen unter anderen der Tennisverein TC 02 und der USB Tennis Bures sowie die Fußballer des Güstrower SC 09 und des FC OB Orsay/Bures Kontakte aufnehmen. Steffen Geufke vom TC 02 und Matthieu Kemenowic vom USB Bures spielten schon einmal ein Test-Match. „Der Besuch hat mir sehr gut gefallen. Ich kann mir vorstellen, dass im nächsten Jahr Tennis-Spieler zum Lauf und Tennis nach Bures kommen“, sagte Steffen Geufke. Problematisch dagegen ist ein Kontakt, den sich das Fachgymnasium Güstrow-Bockhorst in Bures wünscht, in dem Steffen Geufke Lehrer ist. „Wir schauen weiter, wie wir außerschulisch mit den Fachgymnasiasten etwas machen können, denn es gibt hier keine vergleichbare Einrichtung“, so Geufke.
Ähnlich sieht es für die Freie Schule und das Brinckmangymnasium aus. Ein weiterer Schüleraustausch ist gegenwärtig nicht möglich. „Das müssen wir realistisch sehen, da fehlen Kapazitäten. Aber Kontakte wird es weitergeben“, erklärte Agnes Zalczer, Vorsitzende des Euroby-Vereins.
Für die Schüler der Freien Schule, die zum ersten Mal in Bures waren, war der Besuch trotzdem ein Erlebnis und damit erfolgreich. „Wir haben das College de La Guyonnerie Bures besucht, am Unterricht teilgenommen und die Schüler wurden über das Schulsystem in Frankreich informiert. Wir werden uns außerschulisch etwas einfallen lassen“, zeigte sich Französisch-Lehrerin Catherine Fournet zufrieden. „Ich war aber auch von den Ausflügen nach Versailles und Paris begeistert“, erzählte Sina Schuldt, Schülerin der 8. Klasse.
Ein Erfolg für den Kunst- und Altertumsverein (KAV) ist, dass sich das College de La Guyonnerie an dem Plakat-Schülerwettbewerb „Young Art for Peace - Frieden dem blauen Planeten“, der vom KAV und der Stadt organisiert wird, beteiligt. Die Ausstellung dazu findet im Januar 2024 in der Wollhalle statt. Künstler aus Bures werden zur Kunstnacht im Oktober in Güstrow Porträts von sich und Bürer Bürgern mitbringen. Diese Ausstellung ist zurzeit im Centre Culturel Marcel Pagnol in Bures zu sehen. Im Rathaus von Bures wird demnächst eine Exposition aufgebaut, in der Brinckman-Gymnasiasten und das Kunsthaus mit 20 Malereien und Grafiken zu Architektur- und Naturthemen vertreten sind, die die Delegation im Gepäck hatte.
Fortgesetzt wird die Zusammenarbeit zwischen den Rotary-Klubs Güstrow und Bures/Orsay. Die Rotarier Olav Paarmann und Reik Hackbusch besuchten die befreundeten Rotarier mit den Schülern der Freien Schule auf einer Bio-Farm. Die Einnahmen eines Marktes der Möglichkeiten auf dem Gelände sind für ein Wasserprojekt in Kamerun, das die Rotarier seit 2016 realisieren.
Ein Höhepunkt war der traditionelle 12-Stunden-Lauf von Bures. Mit den französischen Freunden belegten die Güstrower im Euroby-Team den zweiten Platz. 41 Läuferinnen und Läufer, darunter die 25 Güstrower, absolvierten 489,55 Kilometer. Die Güstrower freuten sich außerdem über zwei erste Plätze sowie sieben Podestplatzierungen in den verschiedenen Altersklassen. Mit 68 Kilometern erreichte Wolfgang Drews vom Laufsportverein die beste Leistung. Er wurde in der Gesamtwertung Dritter. Der Sieger lief 115 Kilometer. Beide Partnerstadtvereine streben an, den 12-Stunden-Lauf im Mai in Bures und die Kunstnacht im Oktober in Güstrow als feste Termine für Besuche einzuplanen.
Das Resümee der Reise zog Peter Schmidt, Vorsitzender des Partnerstadtvereins: „Es war eine bunte Delegation mit einem breiten Spektrum an Ideen und der Aussicht, dass die Partnerschaft weiter vertieft wird.“
Hans-Jürgen Kowalzik