
Von Hans-Jürgen Kowalzik
Eine Delegation des Güstrower Partnerstadtvereins ist nach einem Besuch in der dänischen Partnerstadt Ribe mit vielen „hyggeligen“ Eindrücken wieder zu Hause. Das Fazit lautet: Die Freundschaft wird selbstverständlich weiter gepflegt.
Foto 1: Das ist das traditionelle Foto zum Abschluss des Besuches der Güstrower in Ribe, dieses Mal am Storchensee. Foto: Hans-Jürgen Kowalzik
Foto 2: Ein besonderes Präsent an die Riber zum Abschied als Geschenk: Peter Schmidt und Olav Paarmann, 2. Vorsitzender des Partnerstadtvereins, überreichen Ruth Christensen Original Güstrower Kniesenack-Bier. Foto: Hans-Jürgen Kowalzik
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RIBE/GÜSTROW - Gemütlich, herzlich. Das ist die Atmosphäre, in der das Gute des Lebens zusammen mit lieben Leuten genossen wird. Im Dänischen wird es kurz, bündig und treffend mit „hygge“ beschrieben. Genau diese Stimmung durfte die Güstrower Delegation des Partnerstadtvereins jetzt drei Tage in Ribe wieder bei und mit den Gastfamilien erleben. Eingeladen hatte der dortige Partnerstadtverein. Das letzte Mal waren Güstrower zum 25-jährigen Jubiläum der Partnerschaft 2016 in Ribe. Danach stoppte Corona den nächsten Besuch. Dann gab es vor zwei Jahren ein besonderes Wiedersehen in Güstrow mit allen Güstrower Partnerstädten. „Daran erinnern wir uns noch sehr gut und revanchieren uns dieses Jahr gern, denn Partnerschaft schafft Verbundenheit, die sehr wertvoll ist. So ist es auch mit Güstrow und Ribe“, betonte Ribes Vereinsvorsitzende Ruth Christensen. Peter Schmidt, Güstrower Vereinsvorsitzender ergänzte: „Gerade in einer Zeit, wo uns unsinnige Kriege, Migrationsprobleme und vieles andere Sorgen bereiten, ist es wichtig, miteinander zu reden, um sich zu verstehen, auch wenn man anderer Meinung ist.“ Cornelia Rosentreter bekräftigte: „Miteinander in Kontakt zu kommen, sich kennen zu lernen und die Freundschaft zu pflegen, ist sehr wichtig, um die Partnerschaft mit Leben zu erfüllen.“ Die 1. Stadträtin war zum ersten Mal in Ribe und vertrat die Stadtverwaltung. Auch sie genoss das „Hyggelige“ und sagte: „Ich komme gerne wieder.“
Der Riber Verein hatte für die Güstrower Freunde ein buntes Programm vorbereitet. Natürlich gehörte ein Stadtrundgang durch die älteste Stadt Dänemarks und Skandinaviens, ungefähr 705 gegründet, dazu. Besonders beeindruckt waren die Güstrower vom Dom und der alten Bausubstanz, die jährlich 1,3 Millionen Touristen nach Ribe locken. Hans-Andreas Reinke, im Güstrower Vereinsvorstand, genoss mit seiner Frau Regina aber auch das rege Leben mit den vielen Geschäften, das sie in Güstrow vermissen. Ruth Christensen: „Wir wollen aber nicht nur die alten, wertvollen Häuser zeigen, sondern auch Neues.“ Ein Höhepunkt war der Besuch des Wattenmeer-Zentrums. Das gehört zu den 220 Weltnaturerbe-Stätten und wurde 2021 als nachhaltigstes Museum der Welt ausgezeichnet. Die Besichtigung des Kanniken-Hofes, das neue Gemeindekirchenzentrum, unter dem der älteste Kirchhof Dänemarks entdeckt wurde, war für Hartmut Reimann eine besondere Erinnerung. Der Güstrower war bis 2021 bei einem dänischen Ziegelei-Produzenten. Das entwickelte die sogenannten Cover-Ziegel, die das Dach und die Wände des Gebäudes bedecken und verkleiden. Hartmut Reimann war einige Male in Ribe, um Kunden diese Ziegel, die trocken verlegt und woanders wiederverwendbar sind, am Beispiel des Kanniken-Hofes zu zeigen. Ein spezielles Beispiel von Partnerschaft und Zusammenarbeit.
Aber drei Tage sind nicht genug, um alles zu zeigen. Wie zum Beispiel Dänemarks größten Spielplatz Riplay. Ruth Christensen hat dazu eine Idee: „Das ist doch ein Tipp für Güstrower Familien, dieses Spielparadies einmal zu besuchen.“ Es gibt beiderseits weitere Überlegungen, die Partnerschaft zu beleben. Gern hat Ruth Christensen eine Anfrage, die Peter Schmidt von der Fußballabteilung des Güstrower SC 09 an sie geschickt hat, an den Ribe BK weitergeleitet. Es geht um eine Teilnahme von Riber Nachwuchskickern bei GSC-Nachwuchsturnieren. Aber gar nicht mehr lange, gibt es schon wieder einen Besuch. Allerdings nur kurz. Der Kunstverein Ribe will sich Museen in Berlin anschauen. Der Auftakt dieses Kultur-Trips ist in Güstrow. Ruth Christensen: „Wir machen einen Tag in Güstrow Station, um die Barlach-Museen zu besichtigen. Darauf freuen wir uns schon sehr.“